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Studie behauptet, COVID verursache mehr Herzschäden als die Impfstoffe, was haben die Autoren falsch verstanden ?

In einer Studie aus dem Jahr 2023 wurde eingeräumt, dass die COVID-19-mRNA-Impfstoffe Herzmuskelentzündungen verursachen, aber sie behauptet, das COVID-19-Virus sei noch schädlicher als der Impfstoff. Eine neuere, detailliertere Überprüfung ihrer Daten zeigte jedoch, dass wahrscheinlich das Gegenteil der Fall ist.

Trotz der bekannten Nebenwirkungen der mRNA-COVID-19-Impfstoffe argumentieren einige Studien(hier, hier und hier) und Gesundheits-Websites(hier, hier und hier), dass, ungeachtet der negativen Folgen einer Impfung, es schlimmer ist, ungeimpft zu sein.

In einer solchen Studie kamen Dr. Christian Mueller und seine Mitautoren zu dem Schluss, dass das COVID-19-Virus, und nicht der Impfstoff, für mehr Myokarditis(Herzmuskelschäden) verantwortlich ist als der Impfstoff.

Als Dr. Rainer Johannes Klement, Physiker am Leopoldina-Krankenhaus in Schweinfurt (Deutschland), und Harald Walach, klinischer Psychologe und Leiter des Change Health Institute in Basel (Schweiz), die Daten von Mueller neu analysierten, stellten sie fest, dass Coronaviren zwar Myokarditis verursachen können, die COVID-19-Impfstoffe aber mindestens genauso viel oder mehr.

Die Arbeit von Klement erschien in der Ausgabe vom 1. Februar des Egyptian Health Journal.

Muellers Studie

Mueller wollte die Myokarditis bei geimpften und ungeimpften Personen quantifizieren und vergleichen und mögliche Mechanismen erklären.

Um diese Mechanismen zu erforschen, testeten die Forscher die Probanden auf Antikörper gegen den Interleukin-1-Rezeptor-Antagonisten (IL-1RA), das SARS-CoV-2-Nukleoprotein, das virale Spike-Protein und 14 entzündliche Zytokine.

Da sich keiner dieser Messwerte zwischen den Studiengruppen unterschied, blieb die Frage nach dem „Mechanismus“ ungelöst.

Zur Beurteilung der Myokarditis untersuchten die Forscher 777 Krankenhausmitarbeiter (Durchschnittsalter 37 Jahre, 69,5 % Frauen) auf kardiales Troponin T, und zwar einen und drei Tage, nachdem sie einen mRNA-1273-Booster erhalten hatten. Kardiologen verschreiben diesen Test in der Regel nach einem vermuteten Herzinfarkt, um das Ausmaß und die Dauer der Herzschädigung zu bestimmen.

Von den 40 Probanden (5,1 %) mit erhöhtem Troponin am dritten Tag wurde bei 22 (2,8 %) eine Myokarditis diagnostiziert, wobei 20 Fälle bei Frauen und zwei bei Männern auftraten.

Die Forscher berichteten, dass die Troponinerhöhungen bei diesen Patienten leicht und vorübergehend waren und keine Anomalien im Elektrokardiogramm aufwiesen. Bei keinem der Patienten traten innerhalb von 30 Tagen nach der Injektion „schwerwiegende unerwünschte kardiale Ereignisse“ auf.

Muellers Team schloss daraus:

  • COVID-19 ist mit einem wesentlich höheren Risiko für eine Myokarditis verbunden, als die [sic] mRNA-Impfung ..
  • Myokarditis im Zusammenhang mit einer COVID-19-Infektion hat eine höhere Sterblichkeit als Myokarditis im Zusammenhang mit einer mRNA-Impfung.
  • Vor der Bereitstellung der COVID-19-Impfung [sic], war die Inzidenz und das Ausmaß von Myokardschäden im Zusammenhang mit einer COVID-19-Infektion sehr viel höher [sic] als in dieser aktiven Überwachungsstudie nach der Auffrischungsimpfung.

Einer der Co-Autoren von Mueller hatte geschäftliche Verbindungen zu Diagnostikunternehmen. Ein anderer war zuvor von Diagnostik- und Impfstoffherstellern entlohnt worden. Mueller unterhielt Beziehungen zu Diagnostik-, Pharma- und Impfstoffunternehmen, als er die Studie schrieb.

Was hat Mueller falsch gemacht?

Eine Möglichkeit zur Messung von Behandlungseffekten besteht darin, ein Ergebnis, z. B. den Blutdruck, bei denselben Probanden vor und nach der Behandlung zu vergleichen und die Vorher-Nachher-Ergebnisse anzugeben.

Obwohl diese Möglichkeit medizinischen Forschern bekannt war und ihm zur Verfügung stand, nutzte Mueller sie nicht, entweder weil er nicht daran dachte, die Troponinwerte vor der Behandlung zu messen, oder weil er sie aus irgendeinem Grund nicht anführen wollte. Vielleicht weil sie nicht mit seinen anderen Ergebnissen übereinstimmten.

Stattdessen wählte sein Team einen Ansatz, der zwei gut aufeinander abgestimmte Studiengruppen erforderte. Obwohl Mueller behauptete, dass die Placebos und die Kontrollgruppen diese Anforderung erfüllten, unterschieden sie sich in dem Merkmal, das am wichtigsten war: der Herzgesundheit.

Geimpfte Probanden mit aktuellen oder kürzlich aufgetretenen Herzproblemen wurden von der Studie ausgeschlossen, während alle Kontrollpersonen gerade erst mit Herzproblemen ins Krankenhaus eingeliefert worden waren und daher bereits ein höheres Risiko für Myokarditis aufwiesen.

Klement und Walach fanden weitere Unregelmäßigkeiten in der Mueller-Studie.

Ihre Kritik beginnt mit dem Verweis auf drei Studien aus dem Jahr 2021 über die durch den COVID-19-Impfstoff ausgelöste Myokarditis(hier, hier und hier). Alle drei Studien zeigten, dass Myokarditis kurz nach der Einführung des COVID-19-Impfstoffs zu einem Problem wurde.

Die drei Arbeiten wurden ausführlich besprochen:

  • In einer deutschen Autopsiestudie aus dem Jahr 2023 über 25 unerwartete Todesfälle innerhalb von 20 Tagen nach der COVID-19-Impfung wurde in vier Fällen akute Myokarditis als wahrscheinlichste Todesursache festgestellt.
  • In einem Bericht aus dem Jahr 2023 über Myokarditis bei 303 nicht geimpften und 700 geimpften asymptomatischen Personen wurden bei den Geimpften signifikant höhere Schäden festgestellt, die bis zu 180 Tage nach der Impfung anhielten.
  • In einer der ersten Autopsiearberichte, einer von Indien geleiteten Studie, auf der Grundlage von Pharmakovigilanzdaten der Weltgesundheitsorganisation, wurde ein 2,1-fach höheres Risiko für einen Herzstillstand, ein 2,7-fach höheres Risiko für einen akuten Herzinfarkt, ein 2,6-fach höheres Risiko für erhöhte Troponinwerte und ein 7,3-fach höherer D-Dimer-Wert bei COVID-19-Impfungen im Vergleich zur Einnahme anderer Medikamente festgestellt.

Diese Studien deuten stark darauf hin, dass Myokarditis erst nach der Einführung des mRNA-Impfstoffs zu einem Problem wurde. Sie widersprechen der Aussage von Mueller, dass das „Ausmaß der Herzmuskelschädigung im Zusammenhang mit der COVID-19-Infektion viel höher war, als in dieser aktiven Überwachungsstudie nach der Auffrischungsimpfung beobachtet“.

Nach Ansicht von Klement und Walach ist diese Aussage aus zwei Gründen falsch.

Erstens ignorierte Mueller, neben der fehlenden Gleichwertigkeit des Herzgesundheitsstatus von Kontrollen und Probanden, die viel größere Zahl von COVID-19-infizierten, nicht hospitalisierten, ungeimpften Personen mit (vermutlich) viel niedrigeren Troponinwerten, im Vergleich zu Patienten, die mit Herzsymptomen ins Krankenhaus kamen.

Zweitens argumentierten Klement und Walach, dass die Auswirkungen der Myokarditis auf die öffentliche Gesundheit nicht nur von der Inzidenz oder der Rate in den Studiengruppen abhängen, sondern auch von der Größe dieser Gruppen. Das bedeutet, dass eine niedrigere Inzidenz in einer sehr großen Gruppe (Geimpfte) aussagekräftiger ist als eine etwas höhere Rate in einer sehr kleinen Gruppe (mit COVID-19 infizierte Personen).

Auf dieser Grundlage schätzten Klement und Walach die Zahl der Myokarditisfälle unter allen deutschen COVID-19-Krankenhausaufenthalten auf 27.467 und unter den Geimpften auf 1,97 Millionen.

Unabhängig vom Schweregrad der Myokarditis gab es demnach unter den Geimpften eine 71,7 fache Inzidenz von Myokarditis-Fällen im Verhältnis zu den wegen COVID-19 ins Krankenhaus eingewiesenen Patienten..

Eine ähnliche Analyse für die Schweiz ergab 169.960 Myokarditisfälle bei den Geimpften im Vergleich zu 8.179 bei den wegen COVID-19 ins Krankenhaus Eingewiesenen. Dies ist zwar nicht so dramatisch wie die deutschen Schätzungen, zeigt aber dennoch ein deutlich höheres Auftreten von Herzschäden bei Geimpften im Vergleich zu Krankenhauspatienten.

In einer Studie aus Juni 2021 kamen Walach, Klement und der niederländische Datenanalyst Wouter Aukema zu dem Schluss, dass die COVID-19-Impfstoffe auf der Grundlage von 700 unerwünschten Reaktionen, 16 schwerwiegenden Nebenwirkungen und 4,11 Todesfällen pro 100.000 Impfungen ohne ausreichende Sicherheitsdaten freigegeben wurden.

Die Autoren erklärten, dass das Nutzen-Risiko-Verhältnis für mRNA-Impfstoffe nicht stimme, denn „für drei, durch die Impfung verhinderte Todesfälle, müssen wir zwei durch die Impfung verursachte Todesfälle in Kauf nehmen.“

Mueller teilte The Defender per E-Mail mit:

„Unsere Studie offenbart einen erheblichen Mangel an prospektiven Sicherheitsdaten zu COVID-19-Impfstoffen. Angesichts der Größe der geimpften Population im Vergleich zu dem viel kleineren Anteil der Bevölkerung, der sich infiziert und Symptome entwickelt hat, einschließlich eines kleinen Prozentsatzes mit möglichen Herzschäden, müssten unsere Ergebnisse qualitativ hochwertig sein.“

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